Am 15. Juli 2024 fand an der GMS Eging am See eine besondere Autorenlesung statt, die die Schüler der 3. bis 6. Klasse in Begeisterung versetzte. Der akademische Direktor a. D., Dr. Hans Göttler, las seine bayerische Version des Kinderbuchklassikers „Max und Moritz“ von Wilhelm Busch vor. Das Buch mit dem Titel „Max und Moritz in Weiß-Blau“ ist eine humorvolle Adaption, die die Abenteuer der beiden Lausbuben in den bayerischen Dialekt überträgt und somit einen neuen, regionalen Charme verleiht.
Dr. Göttler, ein erfahrener Pädagoge und passionierter Autor, verstand es meisterhaft, die Kinder mit seinem lebendigen und kurzweiligen Vortrag zu fesseln. Der Kunstsaal der Schule war erfüllt von gespanntem Lauschen und fröhlichem Gelächter, als Göttler die Geschichten der frechen Buben in der für die Schüler ungewohnten, aber gleichzeitig vertrauten bayerischen Mundart vortrug. Er brachte den Kindern nicht nur die Abenteuer von Max und Moritz näher, sondern vermittelte ihnen auch ein Stück bayerische Kultur und Sprachtradition.
Die Lesung begann mit einer kurzen Einführung, in der Dr. Göttler den Kindern erzählte, wie er auf die Idee kam, den Klassiker ins Bayerische zu übersetzen. Er sprach darüber, wie wichtig es sei, regionale Dialekte zu pflegen und zu bewahren, und wie viel Spaß es machen kann, bekannte Geschichten in einem neuen sprachlichen Gewand zu erleben.
Mit viel Humor und schauspielerischem Talent setzte er die Streiche von Max und Moritz in Szene. Die Kinder lauschten gebannt, wie die beiden Lausbuben ihre Späße trieben und dabei ihre Mitmenschen zur Verzweiflung brachten. Besonders die bayerischen Ausdrücke und Redewendungen, die Dr. Göttler geschickt einfließen ließ, sorgten immer wieder für Lacher und erstaunte Gesichter.
Nach der Lesung hatten die Schüler die Gelegenheit, Fragen zu stellen. Neugierig fragten sie nach den Unterschieden zwischen der originalen und der bayerischen Version, wie lange es dauerte, das Buch zu übersetzen, und ob es weitere bekannte Geschichten gibt, die Dr. Göttler in bayerischer Sprache verfasst hat. Geduldig und mit einem Augenzwinkern beantwortete der Autor alle Fragen und zeigte dabei seine tiefe Verbundenheit zur bayerischen Sprache und Kultur.
Die Veranstaltung war nicht nur eine Bereicherung für die Kinder, sondern auch ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie Literatur und Regionalität auf unterhaltsame Weise miteinander verbunden werden können. Die Schüler der GMS Eging am See werden diesen Tag sicherlich noch lange in Erinnerung behalten, und vielleicht hat der eine oder andere nun auch Lust bekommen, selbst ein bisschen in der bayerischen Sprache zu schreiben oder zu lesen.
Mit „Max und Moritz in Weiß-Blau“ hat Dr. Hans Göttler nicht nur ein Stück Literaturgeschichte neu belebt, sondern auch gezeigt, wie lebendig und vielseitig die bayerische Sprache sein kann. Die Autorenlesung war ein voller Erfolg und ein wunderbares Erlebnis für alle Beteiligten.
